27.05.20

Liebe Kathrine!

Ich bin mal wieder unterwegs gewesen, mal wieder in der Vorstadt. Dieses Mal in Bergedorf. Habe viele kleine Dinge entdeckt und bin eine Kastanienallee (rot) entlang geschlendert.

Letztes Jahr haben wir zusammen das Grün von Athen erkundet, was so anders war als der unglaublich grüne Mai in Hamburg. Ich habe schon wieder zwei Bilder ausgesucht, die sich beide mit Paaren beschäftigen. Eigentlich ist ja drei immer die angeblich bessere Kombination aber ich finde zwei in diesem Fall auch interessant. Außerdem geht’s ja auch um uns zwei. Meine Bildpaare sind auch ausgesprochen feminin, lustig oder?

Es sind zwar Paare, aber sie sind nicht wirklich zusammen... das ist mir erst beim Nachdenken über meine Auswahl klargeworden.

Liebe Silke,

Für diese Woche bin ich die Bilder von unseren Corona Exkursionen durchgegangen und habe ein Bild von der St. Nikolai Kirche und der Baustelle daneben ausgesucht. Wie schön, dass wir die Mittwoche in der Zeit wo wir uns nicht gemeinsam an den Schreibtisch setzten durften mit Fotografieren verbracht haben.
An diesem Tag hatte ich nach dem Fotografieren das Gefühl wir waren richtig unterwegs, dabei haben wir uns von unserer Nachbarschaft kaum einen Kilometer entfernt.

20.05.20

Liebe Kathrine, wie kann ein erstes Bild den Beginn unseres neuen Projekts aussehen und was sollte es ausdrücken.
Es ist ja der Übergang von einer Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft in der Nachbarschaft zu einer Fernbeziehung.
Bei Dir wird sich auf jeden Fall viel ändern was offensichtlich ist. Bald wird Dein Kind geboren sein, Du wirst zurück in Deinem Heimatland (?) sein und vermutlich ein Haus mit Garten bewohnen. Bei mir bleibt äußerlich alles beim Alten. Interessanter Weise verlassen gerade mehrere Freunde von mir die Stadt, so dass es eine Zeit des Abschiednehmens ist und der Neuorientierung. Künstlerisch werde ich versuchen selbstständiger zu sein und/oder neue Partnerschaften ausprobieren. Mit ersterem habe ich schon zaghaft begonnen.
Wie kann ich das fotografisch ausdrücken?

Ich habe zwei Bilder ausgesucht die sowohl Begrenzungen zeigen als auch die Möglichkeit Ihnen zu entkommen bzw mit Ihnen zu agieren.
Die Golfanlage fasziniert mich auch als ein Ort in Hamburg, den ich noch nicht kannte. In den Mittwochsbildern möchte ich auch etwas über Hamburg erzählen als die Stadt in der ich lebe. Solche Entdeckungen versöhnen mich mit dem Gedanken zurückzubleiben. Es ist eine dieser Parallelwelten, ich kann kein Golfspielen. Aber die Schönheit der Netze in den Bäumen und der hohe Raum begeistert mich. Der Zaun soll die fliegenden Bälle aufhalten, ich kann und will Dich nicht aufhalten, was Du machst ist richtig. Mit meiner Trauer werde ich umgehen lernen. Vielleicht lerne ich Golfspielen;)
Das andere Bild knüpft an unser Gebüsch-Projekt an und zeigt das unerwartet Schöne am Wegesrand, das uns überall begegnen kann. Dieses ist zartrosa, eine schöne Farbe für einen Neubeginn.

Liebe Silke,

Ich schicke Dir ein Bild von einer Reißzwecke und Lichtstrahlen auf der Wand neben meinem Bett. Dort habe ich letztes Jahr im Herbst eine Postkarte und einen kleinen gewebten Teppich abgenommen mit dem Wunsch Platz für Neues zu machen. Mehr als den Abschied von kleinen Dingen wie tollem Schlafzimmerlicht kann ich noch nicht begreifen.